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Trendberaterin Gabriele Kaiser

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Trendberaterin Gabriele Kaiser

Messen und die Industrie stellenTrends, Neuheiten und Innovationen vor, die die Zukunft bestimmen sollen.

Aber woher wissen die das? Und was ist überhaupt ein Trend? Das Malerblatt sprach mit derTrendberaterin Gabriela Kaiser von der TRENDagentur über Trends und Stile.Was ist ein Trend? Ein Trend beschreibt den vorherrschenden Geschmack in einer bestimmten Zeit. Trends entstehen aus Bedürfnissen und Wünschen, die wir in uns tragen. Sie zeigen die Veränderungen des Werte- und Verhaltensgefüges. Ein Trend ist somit ein Prozess, der eine Antwort auf die sich ständig verändernde Umgebung gibt. Er reagiert auf eine Wirtschaftskrise, eine Naturkatastrophe sowie -phänomene oder auch auf technische Entwicklungen.

Diese Ereignisse wirken sich dann auch auf das Konsumverhalten der Gesellschaft aus. Trends lassen sich somit schwer voraussagen, sie sind im besten Fall frühzeitig wahrnehmbar. Wie sieht jemand aus, der sich mit dem Thema Trend beschäftigt? Gabriela Kaiser tritt uns mit offenem undauch neugierigem Blick entgegen, ihre Kleidung ist zeitlos und schlicht. Kein Schmuck, keine modernen Accessoires. Sympathisch sieht sie aus. Auf den Beruf der Trendberaterin kam Gabriela Kaiser durch ihre Arbeit als Modedesignerin. Nachdem sie sich 2002 mit der TRENDagentur selbstständig machte, verlagerte sich ihr Fokus von der Mode- hin zur Wohnwelt. Kunden verlangten immer öfter Konzepte und Trendthemen. „Ich habe festgestellt, dass ich offensichtlich eine Begabung habe, Trends aufzuspüren. Ich bin neugierig, liebe Neues und noch nie Dagewesenes.“

Heute berät sie etwa die Industrie, welche Farbe und Optiken deren Produkte haben sollen. Des Weiteren konzipiert sie Messe-Inszenierungen und hilft Handelskunden bei der Auswahl und Präsentation ihrer Produkte. Außerdem hält sie Vorträge auf Veranstaltungen, zum Beispiel sprach sie für das Deutsche Tapeten- Institut in einem Beitrag über Wohntrends und wie sich diese bei Tapeten bemerkbar machen. Beobachten – erkennen – analysieren – folgern – umsetzen, das ist das Vorgehen von Gabriela Kaiser, um neue Trends aufzuspüren. Sie durchkämmt Messen, Zeitschriften, Designveranstaltungen; ihre Sinne sind immer auf Input geschaltet. „Zuerst sammele ich Informationen und Eindrücke. Tritt ein Phänomen an verschiedenen Orten und bei verschiedenen Produkten auf, könnte sich da ein neuer Trend aufbauen. Die größte Schwierigkeit besteht darin, das Trendausmaß richtig einzuschätzen. Die Gefahr liegt darin, einen Trend in seiner Größe oder seinem Tempo zu unter- oder überschätzen“, so Gabriela
Kaiser.

 

 


Es gibt allerdings nicht nur DEN Trend. Je nach Typ gibt es auch verschiedene Wohnstile, die sich folgendermaßen darstellen:

 

  • Ein puristisches Thema, momentan etwas sinnlicher, mit großen, weichen Linienmotiven.
  • Ein natürliches Thema in zwei Facetten: künstlich und stilisiert oder archaisch
    und elementar, etwa Steinoptiken bei der Tapete.
  • Ein dekoratives Thema, das sich von der globalen Ethnik speist oder heimische Romantik zeigt.
  • Ein spielerischeres, buntes Mix-Thema, betrifft oft junge Menschen, die noch in der Experimentierphase sind.

„Wichtig ist eine gewisse Stimmigkeit, die Harmonie innerhalb des Stils. Dies drückt sich in Material, Farbe, Form und Styling aus. Gewisse Stilbrüche und eine Unperfektion sind meist besonders charmant und belebend, aber muss bewusst hergestellt werden“, so
Gabriela Kaiser. „Wenn Menschen mit verschiedenen Stilen zusammenleben, sollten sie darauf achten, ihre Stile gezielt und selektiv einzubringen. Jeder kann seinem Lieblingsraum eine persönliche Note geben, sonst hilft es, eine Insel im Raum in einem anderen Stil zu gestalten. Farben können einen solchen Raum dann zusammenhalten.Jeder von uns trägt alle Stile in sich, aber einer ist meist besonders ausgeprägt.“ Gabriela Kaiser selbst liebt zurzeit den skandinavischen Stil, der funktionalen Purismus mit unberührten Natur- und Vintage-Elementen vereint.Über manche Entwicklungen wundert sie sich bisweilen: „Ich bin überrascht, wie lange der Violett-Trend schon anhält“, und sie rät: „Trends sollten immerin das eigene Stilbild passen und nicht blind aufgegriffen werden. Nicht alles, was gerade in ist, passt zu einem.“ Das heißt, jeder sollte seinem Stil treu bleiben. Verlieben sich stilbewusste Menschen in ein Trendprodukt, sollten sie darauf achten, dass es zumindest farblich ins Bild passt. Trendfarben und -muster kann man etwa mit Heimtextilien aufgreifen.

Auto: Bärbel Bosch
Fotos: Gabriele Kaiser, Trendagentur
Quelle: Malerblatt 10/2011
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