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Meisterausbildung als Sprungbrett

Aus- & Weiterbildung
Meisterausbildung als Sprungbrett

Für einen erfolgreichen Start in die berufliche Zukunft ist die Meisterausbildung aus Sicht ihrer Absolventen ein gutes Sprungbrett.

Jahr für Jahr starten über tausend Meisterschüler mit ihrem neu erworbenen Wissen in die weitere berufliche Zukunft Was die Schüler in ihrer bisherigen Laufbahn für Erfahrungen gemacht haben und welche Pläne sie für die Zukunft schmieden, haben die Schulabgänger der Fachschule in Feuerbach dem Malerblatt verraten. Wir stellen die jungen Leute, ihre Pläne und bisherigen Erfahrungen in dieser Serie vor.


Wie lange sind Sie schon im Beruf?

Angela Hertz-Eichenrode: Nach dem Realschulabschluss habe ich direkt mit der dreijährigen Malerlehre begonnen und mich dann entschieden, die Meisterschule gleich im Anschluss zu machen.

Simone Feyer: Auch ich bin seit fünf Jahren dabei.


Weshalb haben Sie sich für den Malerberuf entschieden?

Simone Feyer: Kreativität, Umgang mit Menschen, farbiges Gestalten, immer wieder neue Dinge kennenlernen und erlernen.

Angela Hertz-Eichenrode: Ich habe viel Spaß an handwerklichem Arbeiten und freue mich immer wieder über schöne Innenräume oder Fassaden, die ich selbst gestaltet oder mitgestaltet habe. Jeder Raum und jede Fassade ist indi- viduell und so erwartet mich jeden Tag eine neue Herausforderung und eine andere Arbeit. Durch weitere Entwicklungen gibt es immer wieder Materialien, die anders zu verarbeiten sind und Fort- oder Weiterbildungen erfordern. Auch die Kreativität und der hohe gestalterische Anspruch macht den Beruf interessant.

Angela Hertz-Eichenrode (links) und Simone Feyer (rechts)

Worauf kommt es aus Ihrer Sicht bei diesem Beruf am meisten an?

Angela Hertz-Eichenrode: In diesem Beruf sollte man auf jeden Fall handwerkliches Geschick beweisen und großen Spaß an der Arbeit auf dem Bau haben. Wichtig ist auch ein Gefühl für Gestaltung und Kreativität. Ein guter und gepflegter Umgang mit Kunden steht auch hier im Vordergrund.

Simone Feyer: Menschen glücklich zu machen, ihnen ein neues Raumgefühl zu geben, nach ihrem Geschmack gestaltet, damit sie sich in den eigenen vier Wänden wohlfühlen können. Außerdem kann ich dazu beitragen, denkmalgeschützte Gebäude für die Nachwelt zu erhalten.

Welche Tätigkeit macht Ihnen am meisten Spaß?

Simone Feyer: Das individuelle Eingehen auf den Kundenwunsch, die Entwicklung und Ausarbeitung neuer Techniken, sich auf die neuesten Möglichkeiten im Malerhandwerk einzulassen und neu zu gestalten.

Angela Hertz-Eichenrode: Diese Frage gezielt zu beantworten, ist sehr schwer. Die Tätigkeiten im Malerhandwerk bereiten mir alle viel Spaß. Dennoch kann ich sagen, dass mir die Gestaltung im Innenraum immer leicht von der Hand geht und mir sehr viel Freude bereitet.

Weshalb haben Sie sich für eine Meisterausbildung entschieden?

Angela Hertz-Eichenrode: Durch die Meisterausbildung zusammen mit der Ausbildung zum Gestalter eröffne ich mir viele Wege auf der Karriereleiter. Durch diese Ausbildung habe ich Zugang zu vielen Bereichen, die nicht nur im Handwerk liegen, sondern z.B. auch in der Industrie. Die bessere Lohnsituation als Meister ist zusätzlich ein Grund, diesen Weg gegangen zu sein.

Simone Feyer:
Um das für die Selbstständigkeit benötigte Wissen zu erlangen. Mit den in der Meisterausbildung erlernten Kenntnissen über das Arbeiten nach den geltenden Vorschriften und über Gestaltung und Entwurf kann ich schnell und effizient auf Kundenwünsche eingehen.

Wie sehen Sie Ihre Perspektiven im Handwerk?

Angela Hertz- Eichenrode: Als Junggeselle habe ich im Handwerk in diesen Zeiten sehr gute Perspektiven. Durch den derzeit herrschenden Ausbildungsmangel sind junge, qualifizierte und motivierte Mitarbeiter gesucht.

Simone Feyer: Die Perspektiven sind gut. Und da es sehr wenig gut ausgebildete Fachkräfte auf diesem Gebiet gibt, wird es an diesen in der Zukunftin den Handwerksbetrieben fehlen. Daher sehe ich wenig Probleme einen guten Arbeitsplatz zu finden.

Wollen Sie sich zukünftig spezialisieren?

Angela Hertz- Eichenrode: Durch die Ausbildung zum Gestalter habe ich mich schon spezialisiert. Diesen Zweig möchte ich in Zukunftauch weiter verfolgen und mich vor allem auch im Bereich hochwertige Innenraumgestaltung weiterbilden.

Simone Feyer: Ich möchte einen Schwerpunkt auf die gehobene Kundenklientel setzen. Es ist aber immer gut, mehrere Standbeine zu haben.

Wie könnte die Malerbranche ihr Image bei Jugendlichen verbessern?

Angela Hertz-Eichenrode: Den Jugendlichen muss gezeigt werden, dass der Malerberuf nicht nur der anstrengende „Knochenjob” auf der Baustelle ist, sondern der kreative, abwechslungsreiche Beruf, der er wirklich ist. Auch muss ihnen klar gemacht werden, dass sie auch im Handwerk sehr gute Aufstiegsmöglichkeiten haben. Um dies glaubhaft darzustellen, ist es aber dringend notwendig, die Jugendlichen auch entsprechend ihrer Leistung zu vergüten. Denn die jungen Menschen sind auf der Baustelle oft genauso eingespannt wie jeder Geselle. Der Lohn reicht nicht aus, um den eigenen Lebensunterhalt selbstständig zu finanzieren. Aus diesem Grund kehren potenzielle Auszubildende der Lehre zum Maler und Lackierer den Rücken.

Simone Feyer: Dazu möchte ich noch ergänzen, dass das Erscheinungsbild des Malerhandwerks auch durch eine anderer Einstellung des Kunden und der Gesellschaft insgesamt verbessert werden sollte.

Ihre Lieblingstechnik in der Meisterprüfung?

Angela Hertz- Eichenrode: Mein Projekt war der Umbau einer Erdgeschosswohnung in einem alten Bauernhaus. Dabei stand das Wohnzimmer im Vordergrund. Eine meiner Werktechniken ist „Bearbeitete Holzdielen mit Silberfugen”. Dazu habe ich die Dielen gebürstet, weiß lasiert und dann nochmals angeschliffen. Anschließend wurden die Bretter vergraut, die Kanten grundiert und versilbert.

Simone Feyer:
Ich habe Aufstellungsmodule für eine Ausstellung zum Thema „Raumdesign des 20. Jahrhunderts” gestaltet, mit dem Ziel, dem Kunden eine kleine Zeitreise durch drei Epochen zu präsentieren. Meine Lieblingswerktechnik ist der „Design-Beton”, ein glasperlengestrahltes, farbig lasiertes Wellenornament auf einer Kalkspachteltechnik in Sichtbetonoptik.

Fotos: Simone Feyer, Klaus Friesch, Susanne Wierse
Quelle: Malerblatt 08/2014

Meisterausbildung als Sprungbrett
Meisterprüfungsarbeit von Angela Hertz-Eichenrode.

Meisterausbildung als Sprungbrett
Detail der ausgeführten Werktechnik „Bearbeitete Holzdielen mit Silberfugen“.

Meisterausbildung als Sprungbrett
Meisterprüfungsarbeit von Simone Feyer.

Meisterausbildung als Sprungbrett
Detail der ausgeführten Werktechnik „Design-Beton“.

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