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Brückengestaltung von Azubis

Aus- & Weiterbildung
Brückengestaltung von Azubis

Eine Brückengestaltung im Sinne der Stadtgeschichte haben Maler- und Lackiererlehrlinge in Sigmaringen verwirklicht.

Hoch oben thront es, das Schloss und gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt Sigmaringen – einer Stadt die einen schon bei der Ankunft mit Tradition und Geschichte empfängt. Dass dies auch die Bewohner und die Schüler der ansässigen Gewerblichen Schule prägt, sieht man an den Ergebnissen eines Wettbewerbs zur Verschönerung einer Brücke für die baden-württembergische Gartenschau, die dieses Jahr in Sigmaringen veranstaltet wird.
Mit insgesamt 14 Projekten beteiligt sich die Gewerbliche Schule an der „kleinen” Gartenschau, die dieses Jahr erstmalig von der Stadt Sigmaringen ausgerichtet wird. Eines der geplanten Projekte gilt der Lainzerbrücke, die die Besucher auf dem Rundweg durch das Ausstellungsgelände passieren werden. Die Pfeiler wurden zwar 2011 renoviert, haben aber einen tristen, grauen Anstrich. Die beiden Technischen Lehrer und Malermeister Werner Weber und Helmut Jäger sowie Theorielehrer Friedrich Lenk, reizte das Grau der Brückenpfeiler. Sie schlugen vor, die Pfeiler für die Gartenschau farblich zu gestalten. Gemeinsam mit den Schülern der Fachrichtung Farbtechnik geben sie diesen nun einen künstlerischen Anstrich.

Der Entwurf

Die Auszubildenden des Maler- und Lackiererhandwerks erhielten die Projektaufgabe, Gestaltungsvorschläge zu erarbeiten. Die Verbundenheit der Schüler mit ihrer Heimat fand Eingang in die Ideen, die die Entwürfe prägen: von den Sigmaringer Stadtfarben über das Blau der Donau, von Forstbezirken entlang der Donau bis hin zu stilisierten Blumen. Jeder Schüler erstellte ein Muster seines Vorschlags auf einer Holzplatte und beschrieb die Gedanken, die zu diesem Entwurf geführt hatten. Einen ersten großen Auftritt hatten die Schüler vor dem Projektausschuss der Gartenschau, bei dem jeder sein Konzept dem interessierten Ausschuss vorstellte. Keine leichte Aufgabe für so junge Leute, die eigenen Entwürfe in einem großen Rahmen vorzustellen.


Die Präsentation

Vier Vorschläge wurden vom Projektausschuss zur Realisierung ausgewählt: Jana Breetzkes Entwurf widmete sich dem gartenschaunahen Thema Blumen. Ihr persönlich war es dabei wichtig „an so etwas Großem mitwirken zu können”. Aber auch eine „große Herausforderung an sich und ans Teamwork” sei die Umsetzung gewesen.
Der Entwurf von Thomas Fischer visualisiert die Bedeutung der Musik für die Stadt. Er war bei der Vorbereitung darauf gestoßen, „dass auch die Musik in Sigmaringen immer wichtig war”. Daraus resultierend entschied er sich für die Umsetzung einer Klaviertastatur. Die beiden Auszubildenden Michael Dabrowski und Patrick Schmid ließen sich von den historischen Stadtfarben und der Natur inspirieren. Die Umsetzung des Projektes begeisterte beide: „Man sieht, was man in der Schule gelernt hat”, so Michael Dabrowski und Patrick Schmid ergänzt: „eine Herausforderung, die Spaß macht.”
Die Umsetzung erfolgte mit Mineralfarben auf Holzplatten, die dann an den Pfeilern angebracht werden. Eine Vorgabe der Stadtverwaltung mit dem positiven Nebeneffekt, dass die Arbeiten vom Wetter unabhängig durchgeführt werden können. Hier waren jetzt alle Schüler gemeinsam bei der Arbeit und setzten mit viel Freude die Vorlagen um. Nach der abschließenden Montage kann sich auf der Gartenschau jeder Brückenpfeiler als eigenes Kunstwerk präsentieren.

Spannendes Arbeiten

Die Aufgabenstellung bot auch tolle Möglichkeiten, die in den Lernfelderunterricht der Schüler eingebaut werden konnten. Spannend findet der Fachlehrer und Begleiter des Projektes Werner Weber, „dass man hier kundenorientiert arbeiten muss.” In der Auftragsabwicklung sind neben dem Handwerklichen auch Mathematik, Betriebswirtschaft oder Kundengespräche ganz automatisch mit enthalten. „Hier kann am praktischen Beispiel gerechnet werden, wie der Entwurf vom DIN- A-4-Format an die 17 Meter lange Wand vergrößert wird”, erklärt Werner Weber. „So etwas macht den Schülern Spaß und sie können die Früchte ihrer Arbeit vorzeigen.” Außerdem bietet so ein Projekt auch eine gute Möglichkeit zur Lehrlingswerbung – einem handwerkspolitisch dringenden Punkt – wie Werner Weber an den niedrigen Schülerzahlen ablesen kann.
Die Gartenschau zwischen Schloss und Fluss öffnet zwischen dem 11. Mai und 15. September 2013. Sie bildet eine neue Verbindung zwischen der Stadtkulisse mit dem Fürstenschloss und den Parklandschaften am Flussufer. Informationen zur Gartenschau Sigmaringen 2013 finden Sie im Internet unter www.sigmaringen2013.de

Man sieht, was man in der Schule gelernt hat.

Die Auszubildenden mit ihren Fachlehrern Werner Weber (2. v. rechts) und Helmut Jäger (rechts) sowie Studienrat Friedrich Lenk (links).

Susanne Wierse
Fotos: GES Sigmaringen, Werner Weber, Susanne Wierse
Quelle: Malerblatt 04/2013
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