Björn Foetsch, Prokurist beim Handwerksverbund ARTA, stellt verschiedene Perspektiven vor, die dem Unternehmer ermöglichen, seinen Betrieb von allen Seiten zu betrachten. Diesmal mit dem Tipp, Mieter & Co. zum Verbündeten machen.
Wer Mieter in den Baustellenablauf einbindet, macht sich das Leben leichter.
Auf größeren Baustellen sind die „Betroffenen“ der Handwerksleistung meist nicht die Auftraggeber. Ob Mieter in einem Mehrfamilienhaus oder Mitarbeiter in einem Unternehmen: Die Belastungen durch Lärm und Schmutz bekommen manche durchaus wider Willen auferlegt. Kein Wunder, dass ein Mieter, der im Sommer tagelang sein Fenster wegen Folienabklebungen nicht öffnen kann, sich irgendwann selbst wieder frische Luft verschafft und die Folie entfernt. Das führt zu wiederholten Arbeitsgängen der Handwerker, kostet Zeit und Geld und sorgt für Ärger.
Wer das vermeiden will, muss die Betroffenen zu Beteiligten machen und sie mit kleinen Gesten positiv einstimmen. Eine „Mietersprechstunde“ vor Beginn der Arbeiten, an denen die Renovierungsmaßnahmen und damit einhergehenden Einschränkungen erläutert werden, kann Wunder wirken. Regelmäßige Zwischeninformationen am schwarzen Brett einer WEG oder ein Infoblatt über den restlichen Bau-Ablauf helfen auch während der Durchführung weiter. Aus dem gleichen Grund werden bei langen Autobahnbaustellen immer wieder Information aufgestellt, dass die Baustelle jetzt nur noch xx km dauert. Man steht dann zwar immer noch im Stau, aber das Ende der Baustelle kommt näher.
Noch besser ist dran, wer den Betroffenen vorab etwas Gutes tut: Ein kleines „Sorry-für-die-Einschränkungen“-Kärtchen verbunden mit einem Päckchen Gummibären, ein Gutschein für eine Autowäsche vor Beginn einer Tiefgaragensanierung oder das Angebot, (gegen Kostenersatz) die großen Kübelpflanzen auf dem Balkon sicher zu verpacken – und schon gehen alle Betroffenen eine Sanierung viel entspannter an.
Fazit:
Wer auch an die denkt, die den Auftrag nicht erteilen, aber die Renovierung „aushalten“ müssen, schafft eine positive Arbeitsatmosphäre und vermeidet Ärger auf der Baustelle.
Quelle: Malerblatt 11/2015
