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Kennzahlen der Kapitalstruktur

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Kennzahlen der Kapitalstruktur

Die Kennzahlen der Kapitalstruktur geben Auskunft über die Krisenanfälligkeit eines Unternehmens.

Im Rahmen der Analyse der Kapitalstruktur ist die Eigenkapitalquote von besonderer Bedeutung. Sie ist die entscheidende Kennziffer für die Krisenanfälligkeit eines Unternehmens. Eine hohe Eigenkapitalquote wirkt sich daher positiv auf die Kreditwürdigkeit aus. Je geringer die Eigenkapitalquote, umso höher ist die Fremdkapitalquote und damit die Abhängigkeit von Kreditgebern. Eine geringe Eigenkapitalquote führt zu einer Abwertung beim Rating der Banken, wobei eine Quote von 20 Prozent im Allgemeinen als ausreichend angesehen wird. Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von mehr als 30 Prozent gelten im Handwerk als sehr solide finanziert.

Die Eigenkapitalquote wird aus der Bilanz nach folgender Formel berechnet:


Eigenkapital x 100
Gesamtkapital

Zu beachten ist, dass auch alle Rücklagen und Gewinnvorträge zum Eigenkapital zählen. Bei Rückstellungen dagegen handelt es sich um Fremdkapital.

Die Quote ergibt sich nach folgender Formel:


Fremdkapital x 100
Gesamtkapital

Werden die Umsatzerlöse bzw. die Betriebsleistung ins Verhältnis zum Gesamtkapital gesetzt, erhält man die Kapitalumschlagshäufigkeit. Diese gibt an, wie oft sich das Gesamtkapital im Jahr umschlägt, also wie produktiv das im Unternehmen vorhandene Kapital eingesetzt wird. Je höher der Kapitalumschlag, umso schneller fließen die Finanzmittel über die Umsätze ins Unternehmen zurück, umso geringer ist das Risiko der Fremdfinanzierung.


Umsatzerlöse
Gesamtkapital


Die Dauer der Kreditinanspruchnahme (Lieferantenziel) ist eine wichtige Kennzahl, die Aufschluss über das Zahlungsverhalten gegenüber den eigenen Lieferanten gibt. Ihre Bedeutung ergibt sich vor allem aus der Tatsache, dass Lieferantenkredite bei Gewährung von Skonti sehr teuer sind.

Ø Lieferantenverbindlichkeiten =

Lieferantenziel in Tagen
Werkstoffkosten inkl. Umsatzsteuer

Die Untersuchungen des Instituts für Unternehmensführung zeigen, dass das durchschnittliche Lieferantenziel im Malerhandwerk bei mehr als 60 Tagen liegt, obwohl es fast immer günstiger ist, für die fristgerechte Begleichung den Kontokorrentkredit in Anspruch zu nehmen. Noch wirtschaftlicher ist es natürlich, die durch die Reduzierung der durchschnittlichen Kundenforderungen (Debitoren) gewonnene Liquidität für die Tilgung von Lieferantenkrediten einzusetzen.

Eberhard Schilling (schilling@farbgestaltung.de)
Quelle: Malerblatt 11/2014
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