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IAA Nutzfahrzeuge 2012

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IAA Nutzfahrzeuge 2012

Die IAA Nutzfahrzeuge in Hannover präsentierte 533 Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren.

Die IAA Nutzfahrzeuge in Hannover, die weltweit wichtigste Leitmesse für Mobilität, Transport und Logistik, wartete mit 533 Welt-, Europa- und Deutschlandpremieren auf. 1.904 Aussteller zeigten sie auf 260.000 Quadratmetern. Effizienz bei Transportern war gefragt. Solch eine Messe ist auch immer mit Auszeichnungen verbunden. So wurde der „Van of the Year 2013″ gekürt. Der Ford Transit Custom, der im November in Deutschland auf den Markt kommt, machte das Rennen vor dem Dacia Dokker und dem neuen Mercedes-Benz Citan. Beide stammen vom Renault Kangoo ab.
Auch der Deutsche Nutzfahrzeugpreis wurde vergeben. Handwerksmeisterinnen und -meister testeten zwölf Transporter mit Doppelkabine und Pritsche sowie einem zulässigen Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen. Für sie war der Renault Master der beste vor dem Volkswagen Crafter und dem Opel Movano.
Die Nutzfahrzeug-IAA stand vom 20. bis 27. 9. 2012 ganz im Zeichen von Leichtbau, Aerodynamik, optimierten Dieselmotoren und dem Einsatz von alternativen Antrieben, die vor allem Verbrauchswerte und damit die CO2-Emissionen weiter senken sollen. Ein spannender Wettlauf, der vor allem eines zum Ziel hat: Dem Kunden das beste und effizienteste Fahrzeug anbieten zu können.

Der Citan-Kastenwagen von Mercedes entpuppt sich als Raumriese.


Dieses Ziel hat Ford bei der neu entwickelten Baureihe „Transit Custom” umgesetzt. Sowohl die stromlinienförmige Gestaltung als auch das serienmäßige Start-Stopp-System und das 6-Gang-Schaltgetriebe tragen zu dem günstigen Verbrauch von 6,7 Litern bei. Das entspricht einem Kohlendioxid-Ausstoß von 178 g/km. Beim Tourneo Custom, der noch komfortableren Van-Alternative, liegt der Verbrauch bei 6,5 Litern und der CO2-Ausstoß bei 172 g/km. Überaus positiv auf die Betriebs- und Einsatzkosten wirken sich die nochmals verlängerten Service-Intervalle aus. Inspektionen stehen nur noch alle zwei Jahre oder nach einer Laufleistung von 50.000 Kilometern auf dem Programm. Der Ford Transit Custom Kastenwagen ist ein funktioneller Transporter mit stählerner Trennwand zwischen Fahrerkabine und Laderaum. Die Fahrerkabine ist mit zwei oder drei Sitzen verfügbar. Der Laderaum ist wahlweise über eine oder zwei seitliche Schiebetüren zugänglich, für das Heck sind eine oben angeschlagene Heckklappe oder konventionelle Schwingtüren lieferbar. Den Kastenwagen gibt es auch mit Doppelkabine, eine zweite Sitzbank bietet drei zusätzliche Plätze hinter den Vordersitzen. Beim Kombi haben die Sitze in der zweiten Reihe ein neuartiges Faltsystem. Die Lehnen lassen sich einzeln vorklappen oder können komplett ausgebaut werden.

Der Nissan NV 400 hat sich den Ruf erworben, zu den vielseitigsten Nutzfahrzeugen zu zählen.

 


 

Auch die jüngste Generation des Großtransporters Transit wurde in Hannover erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Er deckt künftig den Nutzlastbereich bis zwei Tonnen Zuladung ab. Und die nächste Generation des fortschrittlichen Kleintransporter Transit Connect feierte auf der IAA Publikumspremiere. Mit seinem optimierten Frachtraum zeichnet er sich besonders durch niedrige Betriebs- und Unterhaltskosten aus.Überhaupt sind derzeit die Cityvans, die kleinen Stadtlieferwagen, sehr gefragt. Mercedes-Benz präsentierte einen, genau richtig um mit Tapeten und Farbeimern zum Kunden in der Innenstadt zu gelangen und auch noch einen Parkplatz zu bekommen. So neu ist das Auto gar nicht. Die Stuttgarter sind mit einem anderen Hersteller eine Kooperation eingegangen. Aber der ist nicht irgendwer, es ist Renault, quasi der Erfinder der kleinen Vans. Deshalb wird der Citan auch in Frankreich gebaut. Er ist trotzdem ein typischer Mercedes-Benz. Das zeigt sich nicht nur im Cockpit mit dem Blick auf den vertrauten Stern. Polster, Stoffe und Materialien entsprechen der Qualität des Vito. Der Citan Kastenwagen entpuppt sich als Raumriese: In drei Längen von 3,49 Meter (kompakt) über 4,32 Meter (lang) bis 4,71 Meter (extralang) bringt er es auf ein Volumen von 2,4, 3,1 oder 3,8 Kubikmeter. Dabei ergibt sich eine Nutzlast von 500 Kilogramm (kompakt), 650 Kilogramm (lang) und 800 Kilogramm (extralang).Noch ein Auto wurde in Hannover geehrt – der Dacia Dokker. Er wird als Billigversion des Renault Kangoo bezeichnet und in Marokko gebaut. Ab November wird er bei uns als Kastenwagen und Kombi verkauft. Der Kastenwagen bietet bis zu 3.900 Liter Ladevolumen und eine Nutzlast von bis zu 695 Kilogramm.
Nissan bekräftigte auf der 64. IAA Nutzfahrzeuge sein Ziel, bis 2016 zum weltweit führenden Hersteller leichter Nutzfahrzeuge aufzusteigen. Zu den Messehighlights zählte die Weltpremiere der zu 100 Prozent elektrisch angetriebenen Version des kompakten Lieferwagens Nissan NV200. Jüngster Neuzugang bei Nissan ist der NV400. Er hat den Ruf erworben, zu den robustesten und vielseitigsten Nutzfahrzeugen auf dem europä-ischen Markt zu zählen und wird mit Front- und Heckantrieb in vier verschiedenen Längen, drei unterschiedlichen Dachhöhen und Laderaumvolumina zwischen acht und 17 Kubikmeter als Kastenwagen bzw. 20 bis 22 Kubikmeter als Koffer angeboten.
Stadtlieferwagen, Transporter und Pickups zeigte Volkswagen. Und präsentierte 120 Fahrzeuge unterschiedlicher Art. Dazu gehörten Amarok, Caddy, T5 und Crafter. Alle Caddy-Modelle gibt es ab Herbst auf Wunsch mit Bi-Xenon-Scheinwerfern inklusive dynamischem Kurven- und Abbiegelicht.

Der Nissan NV 400 hat sich den Ruf erworben, zu den vielseitigsten Nutzfahrzeugen zu zählen.

 


 

Der neue Fiat Doblò Cargo Maxi XL bietet durch die größte Innenraumhöhe (1.550 Millimeter) und die höchste Hecktür (1.455 Millimeter) im Segment einen noch leichter zugänglichen Laderaum. Der Multilink-Hinterachse ist der Pkw-ähnliche Fahrkomfort zu verdanken. Obwohl er mit einem Fassungsvermögen von 5,0 Kubikmetern (mit umgeklappten Beifahrersitz sogar 5,4) schon in das nächst höhere Segment vorstößt, bleiben Kraftstoffverbrauch und Umweltbelastung des Fiat Doblò Cargo Maxi XL auf einem vorbildlich niedrigen Niveau.
Zweiter Hauptdarsteller des Messeangebots von Fiat war der Doblò Cargo Work Up. Mit einer Ladefläche von rund vier Quadratmetern, einer Nutzlast von einer Tonne und klappbaren Bordwänden ist der Pritschenwagen ein idealer Mitarbeiter auf der Baustelle, vor allem, wenn sperrige Gegenstände transportiert werden müssen.
Seit rund 15 Jahren ist Fiat ein Pionier bei Erdgas-Antrieben. Auf der IAA Nutzfahrzeuge zeigte der Marktführer drei Modelle mit dieser besonders umweltschonenden Technologie. Die Natural Power Versionen von Fiat Ducato, Fiat Doblò Cargo und Fiat Fiorino sind serienmäßig mit Motoren ausgerüstet, die sowohl mit Benzin als auch mit Erdgas betrieben werden können.
Mit dem Strada bietet Fiat einen Pickup an. Bei einem Radstand von 2.750 Millimetern beträgt die Länge 4.460 Millimeter. Die Ladefläche ist zwischen 1.030 Millimetern (Doppelkabine) und 1.330 Millimetern (Einzelkabine) lang. Die Nutzlast beträgt zwischen 630 und 665 Kilogramm, als Anhängelast sind 1.000 Kilogramm (gebremst) zugelassen.

Der e-NV200 ist das zweite von vier Elektrofahrzeugen, das Nissan auf den Markt bringen will.

 


 

Mit den aktuellen Modellgenerationen von Movano, Vivaro und Combo präsentierte Opel die modernste und vielfältigste Palette an leichten Transportern, die das Unternehmen jemals bot. Im Rahmen der kontinuierlichen Modellpflege konnte beim Movano u.a. der Verbrauch weiter reduziert werden. Beim Kastenwagen sinkt im Vergleich zum Vorgängermodell der Verbrauch um neun Prozent auf nun 7,8 Liter Diesel je 100 Kilometer.
Der neue Opel Combo mit kurzem und langem Radstand (2.755/3.105 Millimeter) steht als Kastenwagen und funktionaler Van mit fünf oder sieben Sitzen zur Verfügung. Die Varianten mit kurzem Radstand sind darüber hinaus in Normal- und Hochdachausführungen lieferbar. Der Kastenwagen wartet mit Superlativen auf: Nutzlast bis zu einer Tonne (inklusive Fahrer), Ladevolumen bis zu 4,6 Kubikmeter, Ladelänge 3.400 Millimeter bei umgeklapptem Beifahrersitz, Ladehöhe 1.550 Millimeter, Hecktüröffnung 1.455 x 1.231 Millimeter (Höhe x Breite) und niedrigste Ladekante mit 545 Millimetern.
Ganz im Zeichen der Reduzierung von Verbrauch und CO2-Emissionen präsentierte Peugeot seine Nutzfahrzeug- Palette. Mit zwei im Handel erhältlichen Elektro-Lieferwagen, dem i0n Cargo und dem brandneuen Partner Électric, knüpft das Unternehmen an seine lange Tradition in der Entwicklung praxistauglicher Elektro-Nutzfahrzeuge an. Bereits im modernisierten Gewand des neuen Partner feierte die vollelektrische Variante als Partner Électric seine Weltpremiere in Hannover. Angetrieben wird er von einem 49 kW-Gleichstrom-Motor. Im City-Bereich liegt die Reichweite bei bis zu 170 Kilometern, die Ladezeit beträgt im Normalmodus sechs bis acht Stunden. Im Schnelllademodus werden 80 Prozent der Batterieladung in 30 Minuten erreicht. Die Baureihen Partner und Expert erfuhren eine umfangreiche Modellpflege: Neues Gesicht im aktuellen Peugeot-Design, neue Euro5-Motoren und noch hochwertigere Ausstattungen.

Der Fiat Doblo Cargo Work UP hat eine Ladefläche von rund vier Quadratmetern.


 

Als Weltpremiere stellte Citroën den Berlingo Electrique vor. Der Elektro-Transporter ist für Gewerbetreibende konzipiert und wird im ersten Halbjahr 2013 eingeführt. Die Reichweite des mittels Lithium-Ionen-Batterien angetriebenen Electrique beträgt 170 Kilometer. Er verfügt über eine maximale Leistung von 49 kW/67 PS. Wie die Kastenwagen-Versionen mit Verbrennungsmotor ist der Citroën Berlingo Electrique in zwei Längen erhältlich: 4,38 Meter (Standard) und 4,63 Meter (lang). Das maximale Laderaumvolumen beträgt 4,1 Kubikmeter, die maximale Nutzlast 685 Kilogramm.
Citroën präsentierte den Berlingo Kastenwagen mit dem Fahrzeugeinrichtungssystem simpleco der Firma Sortimo International GmbH, eine praktische Transportlösung für zahlreiche Handwerksbranchen. Mit dem variablen und zugleich preislich attraktiven Fahrzeugeinrichtungssystem sind Werkzeuge, Kleinutensilien oder sonstige Materialien sicher untergebracht. Es ist die optimale Einsteigerlösung für Junghandwerker und Unternehmensgründer, die vornehmlich in Innenstädten unterwegs sind. Die Einrichtung besteht aus zwölf leichtgewichtigen Regalen, die im Selbsteinbau unter dem Fahrzeugdach eingebaut werden.
Bei Iveco zeigte der Daily was ein Transporter alles bieten kann: Fahrgestell im Lkw-Stil, Hinterradantrieb, Dieselmotor mit Direkteinspritzung und Turbolader, 4×4-Version, Intercooler, Erdgasmotoren, Elektroantrieb, bis zu 17,2 Kubikmeter Ladekapazität und 210 Zentimeter Innenhöhe, Common Rail-Kraftstoffeinspritzung, 6-Gang-Getriebe und bis zu sieben Tonnen zulässiges Höchstgewicht. Dank neuer Technologien wie der Stop & Start-Funktion schafft der Daily eine Reduktion des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen von bis zu zehn Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Modell.
Fahrzeugeinrichtungssysteme nahmen auf der Nutzfahrzeug IAA einen breiten Raum ein. Die Sortimo Black Edition ist eine Studie aus Carbon. Nach der erfolgreichen Einführung von Globelyst C, der Fahrzeug-Einrichtung aus Faserverbundwerkstoffen, war für Sortimo-Geschäftsführer Reinhold Braun die Arbeit mit Carbon die logische Konsequenz. Die Fahrzeugeinrichtung aus Faserverbundstoff ist besonders leicht, belastbar und beständig und spart somit Betriebskosten.
Auch Fahrzeugeinrichter Bott präsentierte eine Studie aus Carbon. Das geringere Eigengewicht der Fahrzeugeinrichtung soll Sprit sparen helfen – ein Weg zur Effizienz von Transportern.

Fahrzeugeinrichter Bott zeigte witterungsbeständige Module für die Pritsche.

Mit diesem System lassen sich im Opel Vivaro hervorragend Trockenbauplatten transportieren.Fotos: Bott, Fiat, Mercedes-Benz, Nissan, Opel, VW

 

Fotos: Bott, Fiat, Mercedes-Benz, Nissan, Opel, VW
Andreas H. Fritzsche
Quelle: Malerblatt 11/2012
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