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Schimmelbeseitigung

Schimmel
Schimmelbeseitigung

Schimmelbeseitigung

Der fachgerechten Schimmelbeseitigung in Innenräumen kommt eine immer größere Bedeutung zu.

Schimmelpilze gehören zur normalen Umwelt, in Innenräumen haben sie jedoch nichts zu suchen. Sie verbreiten sich über die Luft mit Hilfe von mikroskopisch kleinen Sporen. In den meisten Fällen ist die Konzentration der Sporen aber so gering, dass sie unbemerkt bleiben und für die meisten Menschen keine große gesundheitliche Bedeutung darstellen. Kritisch kann es werden, wenn sie in großer Anzahl vorkommen oder aber auf Menschen mit schwachem Immunsystem treffen. Denn Schimmelpilzen, auch wenn sie abgetötet sind, spricht man eine toxische und allergene Wirkung zu.

Fachgerechte Schimmelbeseitigung

Umso wichtiger ist es, die Schimmelbeseitigung fachgerecht durchzuführen. Es ist zu berücksichtigen, dass neben sichtbarem Schimmelpilz auch häufig mit verstecktem Schimmel hinter Tapeten, Gipskartonplatten oder in Hohlräumen zu rechnen ist. Nicht zu vergessen ist die Schimmelproblematik unter dem Estrich, z. B. nach einem Wasserschaden. Hinweise hierfür können Gesundheitsprobleme der Bewohner sein, aber auch das plötzliche Auftreten von Kellerasseln, Silberfischchen, Staubläusen sowie Geruchsauffälligkeiten.
In allen Fällen von sichtbarem und unsichtbarem Schimmelpilzbefall ist rasches, konsequentes und vor allem richtiges Handeln wichtig. Das heißt, der Malerfachbetrieb sollte im Umgang mit der Sanierung von Schimmelpilzschäden in Innenräumen ausgebildet sein. Dies ist ein weit gefächertes Themengebiet, in dem u. a. auch verschiedene gesetzliche Vorgaben zum Arbeitsschutz zu beachten sind.
Auf Grund der möglichen Gesundheitsgefährdungen, die von Schimmelpilzen ausgehen können, ist es in vielen Fällen von Vorteil, einen Fachmann für Innenraumschäden hinzu zu ziehen. Ein auf Schimmelpilz spezialisierter Gutachter oder Baubiologe ist in der Lage, die Ursache zu ermitteln und die Bestimmung der Schimmelpilzarten in Bezug auf die gesundheitliche Bedeutung richtig einzuschätzen. Er wird in der Regel auch in Verbindung mit einem mikrobiologischen Labor den Sanierungserfolg absichern und damit für Rechtssicherheit sorgen.


Ursachenbeseitigung

Eine fachgerechte Sanierung beinhaltet Ursachenbeseitigung, Rückbau bestimmter Baustoffe, Abtöten des Schimmelpilzes durch geeignete Desinfektionsmittel, Feinreinigung des gesamten sanierten Objektes sowie Arbeitsschutz der Mitarbeiter und Schutz der Anwohner. Oftmals sind Abschottungen (Schwarz-/Weißbereiche) unumgänglich.
Schimmelpilze wachsen überall dort in großen Mengen, wo genügend Feuchtigkeit und ein passender Nährboden vorhanden sind. Betroffen von Schimmelpilzbefall in Innenräumen sind vor allem Lebensmittel, Tapeten, Gipskartonwände, Hölzer, Bodenbeläge, Textilien und Möbel. Selbst anorganische Materialien wie Putz, Kunststoffe und sogar Glas können befallen sein. Das Erkennen und Beseitigen der Ursache gehört daher zu den wichtigsten Maßnahmen. Ohne Ursachenbeseitigung ist ein dauerhafter Sanierungserfolg nicht möglich.
Ursachen können sein:

  • Baumängel (Wärmebrücken, evtl. mangelnde Luftdichte, ungenügender Schlagregenschutz)
  • Nicht angepasstes Wohnverhalten (z. B. Lüftungsfehler)
  • Leckagen, Überflutungen oder Rückstau.

Schimmelbeseitigung

Mit Schimmelpilz befallene Dämmungen und auch der Gipskarton müssen rückgebaut werden.Fotos: JatiProducts


Desinfektionsmittel

Nach Klärung und Beseitigung der Ursache stellt sich die Frage, was rückgebaut werden muss und welche Oberflächen mit einem Schimmelpilz abtötenden Mittel, z. B. Jati-Schimmelpilz-Entferner, behandelt werden können. Bestimmte Baustoffe sind grundsätzlich nicht sanierbar. Hierzu gehören alle Arten von papierhaltigem Material, wie z. B. Tapeten und Gipskartonplatten. In diesen Fällen muss das befallene Material vollständig aus den Gebäuden entfernt werden. Auch befallene Silikonfugen sind grundsätzlich auszutauschen. Großflächig befallene Polstermöbel sind in der Regel nicht mehr von Schimmelpilzen zu befreien. Kleidungsstücke, Vorhänge oder andere Textilien sollten auf jeden Fall einer chemischen Reinigung unterzogen werden. Anders sieht es bei Putz und Holzbaustoffen aus. Hier ist zu unterscheiden, ob Schimmelpilzbefall durch Kondensationsfeuchte entstanden ist oder eine totale Durchfeuchtung z. B. von Putz stattgefunden hat.
In der Vielzahl der Fälle ist es ausreichend, Oberflächen zum Beispiel mit dem Jati-Schimmelpilz-Entferner einzusprühen und sie 1 Stunde später mechanisch zu säubern. Im Dachstuhl verbautes Holz, das mit Schimmelpilz aufgrund von Baufeuchte befallen ist, muss nicht abgerissen und neu aufgebaut werden. Auch hier reicht es häufig aus, die Oberflächen einzusprühen und den abgetöteten Schimmelpilz mechanisch zu entfernen.
Den Abschluss einer Sanierung stellt eine Feinreinigung dar. Ihr kommt insgesamt eine hohe Bedeutung für den Erfolg der Sanierung zu. Noch vorhandene Mengen an Staub und Schmutz, die während einer Sanierungsphase anfallen, sind komplett zu entfernen. Immerhin können sich in einem Gramm Staub Millionen von Schimmelpilzsporen befinden.
Zum Abschluss einer Sanierung gehört es für viele Sanierer inzwischen zum Standard, die Raumluft mit einem Sporen-Vernichter, einem biozid wirkenden Mittel, zu vernebeln. Durch den auch als „Foggern“ bezeichneten Vorgang werden noch in der Raumluft befindliche Sporen hochwirkungsvoll abgetötet.
Der Erfolg einer Sanierung kann abschließend mit einer Freimessung kontrolliert werden. Erst dann, wenn unauffällige Werte vorliegen, sollte eine Freigabe der Räume erfolgen.

Burkhard Tielke
Quelle: Malerblatt 08/2009
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